In diesen Ländern leben die meisten Millionäre
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dpa
Europa ist jetzt die reichste Region der Welt. Einer Studie zufolge
trifft die Finanzkrise vor allem die Vereinigten Staaten und Japan.
Doch auch im Nahen Osten und Afrika sind die Vermögen rapide gesunken.
Das globale Vermögen ist um 11,7 Prozent geschrumpft. WELT ONLINE
zeigt, wo jetzt die meisten Millionäre zu Hause sind.
Die Finanzkrise hat im vergangenen Jahr weltweit Finanzvermögen im Wert
von zwölf Billionen Dollar vernichtet und damit die Zahl der
Finanzmillionäre um ein Fünftel reduziert. Damit ist das globale
Vermögen um 11,7 Prozent geschrumpft – der erste Rückgang seit 2001.
Nordamerika war von den Kursstürzen an den Aktienmärkten am stärksten
betroffen, dort sank im vergangenen Jahr 2008 der Wert des verwalteten
Vermögens um fast 22 Prozent. In Europa sank dagegen der Wert der
verwalteten Vermögen nur um 5,3 Prozent, schreibt die
Unternehmensverwaltung Boston Consulting Group (BCG) in der Studie
„Global Wealth 2009“.
Die Autoren der Studie erwarten, dass es bis 2013 dauern wird, bis das
weltweite Vermögen wieder seinen Wert von Anfang 2008 erreicht hat.
Verantwortlich für die Vermögensverluste waren vor allem die starken
Kursabstürze an den Börsen, deshalb waren Länder, in denen Privatleute
sehr in Aktien investieren, stark betroffen.
Durch die besonders hohen Verluste in den USA und Kanada hat sich die
weltweite Verteilung der Vermögen verschoben: Private Haushalte in
Europa und Russland besaßen Ende vergangenen Jahres Finanzanlagen im
Wert von 32,7 Billionen Dollar. Dadurch ist der Kontinent zur Region
mit dem größten Finanzvermögen aufgestiegen. Haushalte in Nordamerika
besaßen 29,3 Billionen Dollar. Das weltweit verwaltete Finanzvermögen
beträgt 92,4 Billionen Dollar. Südamerika war der einzige Kontinent,
auf dem das Vermögen der privaten Haushalte im vergangenen Jahr
gestiegen ist, wenn auch nur um drei Prozent.
Bei der Berechnung der Vermögen werden
allerdings nur Finanzvermögen vom Tagesgeldkonto bis zum
Investmentfonds berücksichtigt. Andere Vermögenswerte, wie
Firmenvermögen, Immobilien, Schmuck oder Kunst fließen in die Rechnung
nicht ein, ebenso wenig Ansprüche, die sich Einzahler in staatlichen
Rentensystemen erworben haben. Die Berechnungen geben daher nur einen
begrenzten Ausschnitt der tatsächlichen Vermögensverhältnisse der
Haushalte weltweit wieder.
Gemessen am Finanzvermögen ist die Zahl der
Millionäre im vergangenen Jahr stark gesunken: Anfang 2008 gab es
weltweit noch elf Millionen Haushalte, die mehr als eine Million Dollar
besaßen; bis Ende des Jahres waren nur noch neun Millionen
Millionärs-Haushalte übrig. In Großbritannien war der Rückgang
besonders stark, dort hat sich die Zahl der Millionärs-Haushalte im
Laufe des Jahres fast halbiert. In den USA gab es Ende 2008 rund vier
Millionen Millionärshaushalte. Die Vereinigten Staaten blieben damit
das Land mit den meisten Millionären, gefolgt von Japan, China,
Deutschland und Großbritannien.
Hierzulande besaßen Ende 2008 knapp 375?000 Haushalte mehr als eine
Mio. Euro Finanzvermögen, rund 14 Prozent weniger als zu Beginn des
Jahres. Die höchste Dichte an Millionärshaushalten hat Singapur, wo
fast jeder zehnte Haushalt in diese Kategorie fällt. Dahinter folgen
die Schweiz mit 6,6 Prozent Millionärshaushalten und Kuwait mit 5,3
Prozent.
Obwohl die reichen Haushalte im vergangenen
Jahr viel Geld verloren haben und Haushalte mit geringeren Vermögen den
Wert ihrer Finanzanlagen sogar geringfügig um zwei Prozent steigern
konnten, bleibt das Finanzvermögen weiter ungleich verteilt: Nur 0,6
Prozent aller Haushalte weltweit fallen in die Millionärskategorie –
aber sie besaßen 35,6 Prozent des gesamten privaten Finanzvermögens.
Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15. September 2009, 09:05 Uhr